Ach Montag Morgen. 

Für die meisten der wohl schlimmste Moment des Lebens. Und das dann auch jede Woche aufs Neue. Warum mögen wir Montag eigentlich nicht? Klar, zwei freie Tage sind viel zu wenig im Austausch für fünf Tage Arbeit. Aber wer sagt denn, dass die fünf Tage zwischen den Wochenenden eigentlich schlecht sind?

Die Stigmatisierung des Montags kommt durch den Grossteil der Gesellschaft, die in Jobs gefangen sind, in denen sie nicht glücklich sind oder werden. Keine Perspektiven, nervende Kollegen und ein cholerischer Chef – all das trägt dazu bei, dass man den Montag fürchtet und teilweise Sonntag Abend bereits Magenkrämpfe bekommt. Dieser Grossteil der Menschen lebt fürs Wochenende und verschwendet fünf von sieben Tagen in jeder Woche. Auch wenn man nach aussen lächelt, fühlt man sich mit jeder Woche immer missmutiger und leerer. 

Problem erkannt – Problem gebannt! 

Wenn man nicht glücklich ist, sollte man etwas verändern. Die Adresse, das Umfeld oder den Job. Klingt ziemlich einfach, aber warum machen das dann so wenige? Wegen der Angst vor dem Ungewissen. Wir müssen einen lückenlosen Lebenslauf vorweisen und dürfen keine Imperfektion in unserem Leben zulassen. Besonders in Zeiten von Social Media sehen wir von allen Menschen nur noch die schönen Momente und vergleichen uns unterbewusst direkt mit unseren Kontakten. In unserem eigenen Leben sehen wir die Anstrengungen, die dreckigen Teller, die noch nicht abgewaschen wurden und die Pfandflaschen, die man immer noch nicht weggebracht hat. Von meinen Kontakten sehe ich hingegen Urlaubsfotos auf Bali, lächelnde Kinder, perfekte Küchen und selbst der Sonnenuntergang in Castrop-Rauxel wirkt auf einmal poetisch und romantisch. 

Genau deswegen wagen wir uns nicht in den Wechsel, den wir so dringend nötig haben. Wir wollen immer glücklich sein, alles muss jederzeit perfekt sein und getrieben von dem Druck des Social Media Lächelns wagen wir es uns nicht mehr, Fehler oder Schwächen zu begehen. Wir müssen noch perfekter sein als alle anderen, denn der Wert eines Menschen ergibt sich aus der Anzahl von Follower & Likes. Deswegen verschwenden wir lieber 40 Stunden jede Woche anstatt uns darauf zu konzentrieren, was wir wirklich wollen. 

Am Anfang steht der Plan.

Der Ausbruch aus der inszenierten Perfektion ist schwer, aber genau hier liegt der erste Schritt den man machen sollte. Man sollte sich Zeit nehmen und eine detaillierte Bestandsaufnahme machen, was man erreicht hat und was man erreichen will. Wo läuft es gut, was muss verbessert werden, wo sind persönliche Stärken und Schwächen? 

Nur wer sein Ziel kennt, kann in die richtige Richtung gehen. Eine der grossen Herausforderungen ist es, den Job zu wechseln. Doch genau hier sollte man sehr viel Acht geben, wo man sich niederlässt. Wir verbringen sehr viel Zeit in dem Unternehmen, also sollten wir uns auch sehr vorsichtig aussuchen, wo wir diese Zeit verbringen wollen. Wer einen schönen Titel auf die Visitenkarte schreiben möchte, wird das in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien oder gar einem strukturlosen Start-Up eher weniger finden. 

Im Anschluss steht die Umsetzung

Wer seine Stärken und Schwächen kennt und genau weiss, wo er hin möchte, erreicht sein Ziel eher, als der, der blind umher stolpert und seine Karriere auf Oberflächlichkeiten aufbaut. Wie soll man aber herausfinden, wo die eigenen Stärken am besten aufblühen? Welche Eigenschaften das Unternehmen braucht, damit man selber glücklich und motiviert an einem Montagmorgen ins Büro geht? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Man kann sich durchprobieren und Gespräche mit den verschiedensten Unternehmen machen, das ist allerdings sehr zeitintensiv und kann einem auch an der Rand der Verzweiflung bringen. 

Wenn man schon etwas Erfahrung in der Berufswelt hat, kann es durchaus sein, dass man schon genau weiss, was man sucht. Allerdings ist das besonders in den ersten Jahren der Karriere eher schwierig. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich mit Personalberatern & Karriere-Coaches in Verbindung setzen. Als Arbeitnehmer ist dies in der Regel kostenlos. Das Gute daran: sie haben einen direkten Draht zu den Unternehmen und können einem direkt sagen, was das Unternehmen bietet. Da die meisten spezialisiert sind auf ihrem Gebiet, können sie auch direkt sagen, welche Eigenschaften das Unternehmen sucht und bevor überhaupt eine Bewerbung abgeschickt wurde, weiss man schon zum Grossteil, ob das eine gute Möglichkeit wäre. 

Am Ende steht das Fazit. 

Wir alle haben das Glück, dass im relativen Luxus leben in der westlichen Welt. Karriere heisst nicht mehr einen komplett graden Weg zu gehen, sondern man kann sich auch nach links und rechts orientieren. Wer seine Stärken und Schwächen klar erkennt, kann auch als Quereinsteiger in seiner neuen Berufung glücklich werden und den Montag genau so lieben wie den Sonntag. 

Man sollte nicht fünf Tage jede Woche damit verschwenden, etwas zu tun, was einem nicht glücklich macht und jeder hat es in der eigenen Hand, daran etwas zu ändern.